Kirchendenkmäler

 1. GOTTESHÄUSER, KLOSTER, WALLFAHRTSORTE

Obgleich Tschechien als das atheistischste Land der Welt gilt, finden Sie auf seinem Gebiet eine unglaubliche Vielzahl hinreißender Wallfahrtsstätten, Kirchen und Klöster. Polen bewahrt hingegen weiterhin seine christliche Tradition und kann sich u. a. der Holzkirchen rühmen, die in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen sind.

1. Kathedrale zum Göttlichen Erlöser, Ostrava (Ostrau)

Die monumentale dreischiffige Neorenaissance-Basilika is gleich nach der Basilika in Velehrad die zweitgrößte Kirche Mährens.

 

Wissen Sie, dass…? In sechs Kirchenfenster wurden transparente Bildschirme mit sg. virtuellen Glasmalereien installiert, die an die lange Tradition der Glasmalerei in der Sakralarchitektur anknüpfen.

2. Basilika Mariä Heimsuchung, Frýdek-Místek (Friedek-Mistek)

Die barocke Wallfahrtskirche wurde in den Jahren 1740–1759 errichtet und ist von historisierenden Kreuzwegkapellen und einer sog. Römischen Kapelle umgeben. Auf der Rampe vor der zweitürmigen Fassade der Kirche findet sich ein Ensemble von Heiligenstatuen aus den Jahren 1760–1949. Die Kirche ist eine markante Sichtdominante.

3. Wenzelsdom, Olomouc (Olmütz)

Mit dem Bau der Kathedrale wurde bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts begonnen. Die heutige Gestalt der Kathedrale aus den Jahren 1883–92 stellt ein eigenständiges monumentales Werk dar, das verschiedene Bauetappen, vom romanischen Stil bis zur neogotischen Romantik in sich vereint. Einzigartig sind die 8 t schwere, größte Glocke Mährens und die öffentlich zugängliche Krypta, wo Bischöfe und Erzbischöfe bestattet sind. Auf dem neogotischen Altar ist ein Reliquienschrein mit den Gebeinen des hl. Johannes Sarkander unterbracht.

 

TIPP!

 

Weltmuseum und Bibliothek der Bibel,
Jablunkov (Jablunkau)

 

 

Im Gebäude eines alten Klosters können Sie sich eine Ausstellung ansehen, die dem bekanntesten Buch, der Bibel, und weiteren geistigen Büchern gewidmet ist. Hier bekommen Sie zum Beispiel Melantrich-Bibeln aus dem 16. Jahrhundert, in der Sprache der Zulu verfasste Bibeln oder eine in der Plansprache Esperanto geschriebene Bibel zu sehen. Eine Kuriosität ist eine Abschrift des Markusevangeliums auf Zigarettenpapier oder eine in einem mit Wasser gefüllten Aquarium ausgestellte Bibel.

www.muzeumbible.cz

4. St. Moritz-Kirche, Olomouc (Olmütz)

Die spätgotische dreischiffige Kirche mit einem Kreuzgewölbe hat zwei asymmetrische prismenförmige Türme und die größte Orgel Mitteleuropas vorzuweisen. Die Kirche durchläuft derzeit eine umfangreiche Rekonstruktion, die bis Ende 2021 dauert.

5. Kloster Hradisko, Olomouc (Olmütz)

Das Kloster entstand im 11. Jahrhundert als Sitz der Benediktiner. Im zwölften Jahrhundert mussten die Mitglieder dieses Ordens jedoch unfreiwillig fortgehen und wurden durch die Prämonstratenser ersetzt. Hradisko erlebte eine Reihe katastrophaler Ereignisse und wurde mehrfach zerstört. Heute hat es eine barocke Gestalt und dient seit mehr als 200 Jahren als Militärkrankenhaus. In einem seiner Türme findet sich eine Ausstellung zur Geschichte des Klosters.

 

TIPP!

Kirche Mariä Reinigung mit Pfarrei
Dub nad Moravou (Dub an der March)

 

Die barocke Basilika ist ein bedeutender Marienwallfahrtsort aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

6. Basilica minor Mariä Heimsuchung, Heiligenberg bei Olomouc (Olmütz)

Die Kirche auf dem Heiligenberg gehört zu den bekanntesten und meistbesuchten Pilgerstätten Tschechiens. Sie wurde an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert an der Stelle einer kleinen Kapelle errichtet, die die Schweden zerstört hatten. Im Laufe seines Besuchs 1995 erhob Papst Johannes Paul II. die Kirche zur Basilica minor.

7. Ehemaliges Augustinerkloster, Šternberk (Mährisch-Sternberg)

Die älteste Augustiner-Kanonie in Mähren wurde 1371 gegründet. 1786 wurde das Kloster aufgelöst und während der napoleonischen Kriege wurden die Gebäude als Militärkrankenhaus genutzt. Ihre heutige barocke Gestalt ist ein Ergebnis mehrerer Bauetappen aus dem 18. Jahrhundert.

8. Konkathedrale Mariä Himmelfahrt, Opava (Troppau)

Die monumentale, dreischiffige gotische, aus Ziegeln errichtete Konkathedrale ist eine Saalkirche aus dem 14. Jahrhundert mit einer zweitürmigen Fassade und einem polygonalen Presbyterium im Zentrum der Stadt. Sie wurde auf älteren Fundamenten errichtet und im Stile des Barocks in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und weiter zu Beginn des 20. Jahrhunderts umgestaltet.

9. Kirche Kreuzerhöhung und Mariä Sieben Schmerzen, Krnov (Jägerndorf)

Die barocke Wallfahrtskirche mit zweitürmiger Fassade erhebt sich majestätisch über die Stadt Krnov (Jägerndorf). Die Wallfahrtstradition reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück.

 

Wissen Sie, dass…? Seit dem 17. Jahrhundert erzählt die Legende, dass das Gnadenbild der Schmerzensmutter am Hauptaltar über heilende Kräfte verfügt.

10. Wallfahrtskirche Maria Hilf, Zlaté Hory (Zuckmantel)

In den Wäldern südlich von Zlaté Hory befindet sich ein wiederhergestelltes Wallfahrtsareal, das Maria Hilf, der Beschützerin der Ungeborenen, geweiht ist.

11. Wallfahrtsareal Muttergottesberg, Dolní Hedeč (Niederheidisch)

Das monumentale barocke Kloster mit einer Mariä-Himmelfahrt-Kirche, Kreuzgängen, der Kapelle der Heiligen Stiege, einem Friedhof und einem Pilgerhaus finden Sie auf dem Marienberg oberhalb der Stadt Králíky. Ein Unikat des Klosters ist die Heilige Stiege, die eine Nachahmung der Treppe in der Burg Antonia in Jerusalem ist, die später nach Rom gebracht wurde.

www.klasterkraliky.cz

12. Heilig-Geist-Kathedrale, Hradec Králové (Königgrätz)

Ein außerordentlich bedeutsames Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert mit einer spätgotischen Phase, das in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts regotisiert wurde. Eine charakteristische Dominante der Stadt und ein bedeutsamer Beleg der gotischen Ziegelarchitektur.

13. Zisterzienserkloster, Krzeszów (Grüssau)

Das Kloster gehört zu den wertvollsten Kunstdenkmälern Schlesiens und an seinem Bau und seiner Verzierung beteiligten sich die besten Künstler des mitteleuropäischen Barocks. Die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt mit Gemälden von Michael Willmann (auch schlesischer Rembrandt genannt) ist ein typischer Sakralbau des Hochbarocks und die hiesige Orgel von Michael Engler aus Breslau gilt als die beste Orgel Schlesiens. Engler ist gleichzeitig Autor der Orgel in der Olmützer St. Moritz-Kirche.

 


Wissen Sie, dass…? 1946 brach ein Konvoi mit Tausenden Handschriften vom Kloster auf, der allerdings auf rätselhafte Weise verloren ging. Unter den Handschriften waren autographische Partituren von W. A. Mozart, L. van Beethoven, J. S. Bach und weiterer Komponisten. Einige Bände tauchten 1965 in Ostdeutschland und auch in der Jagiellonen-Universität Krakau auf.

Basilika des hl. Laurentius und der hl. Zdislava mit Dominikanerkloster, Jablonné v Podještědí (Deutsch-Gabel)


Barocke Basilika von der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert

TIPP! Interessenten können auch in die 39 m tiefen Katakomben schauen, die ab Ende des 18. Jahrhunderts als Grabstätte dominikanischer Mönche dienten.

 

Basilika Mariä Heimsuchung, Hejnice (Haindorf)


Die Barockkirche steht an der Stelle einer alten Wallfahrtsstätte. Wertvollster Gegenstand der Basilica minor ist eine hölzerne gotische Plastik der Schwarzen Madonna aus dem Jahr 1380. In der Kirche gibt es auch eine Ausstellung einer Hejnicer Weihnachtskrippe aus dem 18. Jahrhundert.


TIPP! In der Sommersaison finden hier Konzerte ernster Musik statt.

www.klasterhejnice.cz

TIPP! Hospital Kuks (Kukus)


Spital aus dem 18. Jahrhundert mit einer Dreifaltigkeitskirche und einer gräflichen Gruft, einer Sakristei und einer barocken Apotheke.

In den authentischen Kulissen der barocken Keller können Sie für ein Weilchen zum Schatzsucher werden und ein Escape Game ausprobieren


www.zkuskuks.cz

14.

15.

Friedenskirchen Javor (Jauer) 14
und Świdnica (Schweidnit) 15 UNESCO

Das Ensemble hölzerner Sakralbauten entstand in den fünfziger Jahren des 17. Jahrhunderts in den schlesischen Städten Jauer, Schweidnitz und Glogau (Głogów), (diese ist als einzige nicht erhalten geblieben). Nach ihrer Rekonstruktion wurden die Kirchen 2001 dank ihrer einzigartigen barocken Interieurs in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Friedenskirche in Schweidnitz ist die größte Fachwerkkirche Europas mit einem Fassungsvermögen von siebeneinhalb tausend Menschen. Sie ist auch für ihre Orgel bekannt – alljährlich findet hier ein Festival mit Kompositionen von Johann Sebastian Bach statt.

 

Wissen Sie, dass…? Die Kirchen sind nach dem sog. Westfälischen Frieden benannt, der am Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 unterzeichnet wurde. Das protestantische Schweden zwang Kaiser Ferdinand III. sich zu verpflichten, den Lutheranern in Schlesien zu ermöglichen, Gottesdienste in Kirchen abzuhalten, die sich die Gläubigen auf eigene Kosten bauen. Eine Bedingung war, dass die Kirchen lediglich aus Holz, Lehm und Stroh gebaut wurden, sich außerhalb der Stadt, aber gleichzeitig in Schussweite der Kanone von der Stadtmauer befanden (so konnten sie nicht zum bewaffneten Widerstand genutzt werden) und sie keine Türme und Glocken haben durften.

www.kosciolpokoju.pl

16. Kloster Broumov (Braunau)

Bei einer Besichtigung des Klosters können Sie die wundervolle St. Adalbert-Kirche, das Refektorium mit einer einzigartigen Kopie des Turiner Grabtuchs oder die erhaltene Klosterbibliothek mit 17 000 Bänden sehen. Besichtigen können Sie auch eine Ausstellung Wamberger Mumien oder den frei zugänglichen Klostergarten.

www.klasterbroumov.cz

17. Schädelkapelle von Czermna, Kudowa-Zdrój (Bad Kudowa)

Die Schädelkapelle wurde 1776 neben der örtlichen Kirche durch den örtlichen Pfarrer errichtet, der gemeinsam mit dem Totengräber und dem Küster Knochen aus Massengräbern von Opfern des Dreißigjährigen Krieges, der Schlesischen Kriege und auch der Choleraepidemien sammelte und sie in eine kleine Kapelle brachte. Die Wände der Kapelle sind mit dreitausend menschlichen Schädeln bedeckt, die Knochen weiterer 21 000 Menschen finden sich in den Fundamenten und auf dem Altar sind dann die Schädel der Gründer untergebracht. Es handelt sich um das einzige Denkmal dieser Art auf polnischem Gebiet.

18. Marienbasilika, Wambierzyce (Albendorf)

Die Basilika erhebt sich über einem kleinen Platz, von dem 57 Stufen mit symbolischer Bedeutung zu ihr führen: 9 (Zahl der Engelschöre) + 33 (Alter von Jesus Christus zum Zeitpunkt der Kreuzigung) + 15 (Alter der Jungfrau Maria zum Zeitpunkt der Empfängnis von Jesus Christus). Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert entstand ein Kalvarienberg mit etwa 100 Kapellen und 12 Toren.

19. Marienbasilika, Bardo (Wartha)

Die Basilika wurde an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert an der Stelle zweier ursprünglicher kleinerer Kirchen errichtet.
Auf dem Hauptaltar ist eine hölzerne Figur der Gottesmutter aus dem 11. Jahrhundert ausgestellt.

20. Zisterzienserkloster, Henryków (Heinrichau)

Die Umstände der Gründung des Klosters sind im sog. Heinrichauer Gründungsbuch beschrieben, was eine Klosterchronik ist, in der sich der erste auf Polnisch geschriebene Satz befindet. Seine heutige Gestalt ist das Resultat eines barocken Umbaus im 17. Jahrhundert.

21. Basilika St. Jakob und Agnes, Nysa (Neiße)

Die Basilika St. Jakob und Agnes ist eine der größten gotischen Kirchen in Polen. Es ist ein beeindruckendes Objekt mit zahlreichen Kunstschätzen im Innern, zum Beispiel mit einem wertvollen Ensemble von Grabskulpturen (15.–18. Jahrhundert). In einer Reihe gotischer Seitenkapellen finden sich Altare aus der Spätrenaissance und dem Barock. Beachtenswert sind vor allem der spätgotische Hauptaltar und das Triptychon aus der Renaissance, die Skulptur der hl. Agnes aus dem Jahr 1500 sowie ein Taufbecken vom Ende des 15. Jahrhunderts. In unmittelbarer Nähe zur Fassade der Kirche findet sich der eigenständige Bau eines spätgotischen Glockenturms.

 

TIPP!!

 

Basilika St. Josef und Franziskanerkloster
Prudnik

 

Die Kirche samt dem Franziskanerkloster wurde weit entfernt von der städtischen Bebauung, knapp 5 km südwestlich der Altstadt errichtet. Die Kirche mit dem kleineren Kloster wurde 1852 geweiht.

22. Kathedrale zum Heiligen Kreuz, Opole (Oppeln)

Gotische Kirche mit zwei neogotischen, 73 m hohen Türmen.
Die Kathedrale wurde 1295 geweiht. Im Innern findet sich ein Sterngewölbe aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Zu den wertvollsten Elementen der Verzierung gehört ein gotisches Gemälde, die sog. Madonna von Oppeln aus der Zeit um 1480 in einem Seitenaltar.

23. Kirche Mariä Himmelfahrt, Jemielnica (Himmelwitz)

Klosterkirche der Zisterzienser aus dem 14. Jahrhundert mit architektonischen Elementen der Gotik und des Barocks.

 

TIPP!

 

Kirche der Gottesmutter von Fatima
Turza Śląska

 

Der Bau der Kirche begann nach dem 2. Weltkrieg. 1959 wurde eine Originalskulptur aus Fatima in die Kirche gebracht. In der Umgebung befinden sich ein Kalvarienberg mit Kreuzweg aus dem Jahr 1959, zwanzig Rosenkranzkapellen und ein sog. Paradieshof mit Brunnen.

24. Basilika St. Anna, Góra Świętej Anny (St. Annaberg)

Ein Wallfahrtsort seit mehr als 500 Jahren. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1516. Die Basilika wurde mehrfach umgestaltet und modernisiert.Das heutige Interieur stammt aus den Jahren 1957–1964.

25. Zisterzienserkloster mit Basilika, Rudy (Groß Rauden)

Das Kloster wurde im 13. Jahrhundert durch den Zisterzienserorden gegründet. In der ursprünglichen Architektur lassen sich eine Reihe von gotischen Elementen finden. Die Proportionen des Baus sind dabei aber im romanischen Stil. Deshalb gilt die Basilika als Beispiel des Übergangsstils, der Merkmale beider Epochen verbindet. Die mittelalterliche Kirche wurde im 17. und 18. Jahrhundert umgestaltet.

www.rudy-opactwo.pl

26. Basilika Mariä Geburt, Pszów (Pschow)

Die Wallfahrtskirche wurde in den Jahren 1743–1747 errichtet. Der Hauptaltar aus dem Jahr 1904 hat die Form einer Miniaturkirche mit einer Reihe im Halbkreis errichteter Säulen, die den Baldachin stützen. 1997 erhob sie Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor.

 

TIPP!

 

Kathedrale St. Nikolaus,
Bielsko-Biała (Bielitz-Biala)

Die Kathedrale wurde 1447 errichtet und 1912 im modernistischen Stil umgestaltet. Im Interieur finden sich Reliquien des hl. Nikolaus, des hl. Franz von Assisi, der Kinder von Fatima und des Priesters Jerzy Popiełuszko (polnischer Märtyrer).

27. Kirche St. Peter und Paul, Tworków (Tworkau)

Die Kirche wurde in den Jahren 1691 - 1694 im barocken Stil an der Stelle einer früheren Holzkirche errichtet. Während der Instandsetzung der Kirche in den 90er Jahren des 20.Jahrhunderts wurden unter dem Fußboden 11 reich verzierte Särge aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Die kupfernen Sarkophage, einschließlich der entnommenen Kleidung sind in einer Seitenkapelle der Kirche ausgestellt. Diese Sammlung ist mit ähnlichen ausgestellten Sammlungen auf der Burg Wawel in Krakau, in Wien oder München vergleichbar.

28. Kirche St. Maria Magdalena, Cieszyn (Teschen)

Ursprünglich eine gotische Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die 1790 barock umgestaltet wurde.

 

2. HOLZKIRCHEN

Auf dem gesamten Gebiet Tschechiens sind lediglich 37 Holzkirchen erhalten geblieben, wobei die meisten von ihnen aus dem 18.–19. Jahrhundert stammen. Zu den größten zählt die Kirche Aller Heiligen in Sedliště. Neben den einzigartigen, in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommenen polnischen Holzkirchen in Jauer und Schweidnitz besticht auch die Stabkirche Wang in Krummhübel (Karpacz), die ihren Namen nach dem norwegischen Dorf erhielt, wo sie im 12. Jahrhundert ursprünglich errichtet wurde. Das gesamte Gebäude besteht aus norwegischem Kiefernholz und Sie finden in ihm nicht einen Nagel.

1. Kirche des Hl. Erzengels Michael, Gierałcice (Jeroltschütz)

Die Kirche wurde 1694 errichtet.

2. Evangelische Kirche in Maciejów (Matzdorf)

Die erste Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1446.
1532 wurde die Kirche von den Protestanten übernommen.
Ihre derzeitige Gestalt stammt aus dem 16.–17. Jahrhundert.
Das Interieur der Kirche aus dem 17.–18. Jahrhundert.

3. Friedhofskirche Mariä Geburt, Chocianowice (Kotschanowitz)

Die Kirche wurde 1662 an der Stelle einer früheren Holzkirche errichtet. Bis 1810 stand sie unter dem Patronat des Kreuzritterordens.

4. Wallfahrtskirche St. Anna, Olesno (Rosenberg)

Die Kirche mit einer reichen barocken Verzierung wurde an der Stelle eines angeblichen Wunders aus dem Jahr 1518 errichtet.

5. Kirche St. Maria Magdalena, Stare Olesno (Alt-Rosenberg)

Die Kirche stammt aus dem Jahr 1680.

6. Kirche St. Hedwig, Bierdzany (Burkardsdorf)

Kirche aus dem Jahr 1711 mit reicher barocker Verzierung des Interieurs.

7. Friedhofskirche St. Lorenz, Laskowice (Laskowitz)

Kirche aus dem Jahr 1686.

8. Wallfahrtskirche Heilig Kreuz, Pietrowice Wielkie (Groß Peterwitz)

Die Wallfahrtskirche wurde 1667 im barocken Stil errichtet.
Auf dem Hauptaltar findet sich ein Gemälde von Jesus Christus, das, der Legende nach, in einem nahegelegenen See gefunden wurde.

9. Kirche St. Barbara und Josef in Jastrzebie-Zdrój (Bad Königsdorff-Jastrzemb)

Barockkirche aus dem 17. Jahrhundert mit wertvollen barocken Skulpturen und Altar.

TIPP!

 

Kirche St. Barbara, Bielsko-Biala, (Bielitz-Biala), Mikuszowice (Nikelsdorf)

Die Lärchenholzkirche aus dem Jahr 1690 wurde an der Stelle der ursprünglichen Kirche aus dem Jahr 1455 errichtet.

Wissen Sie, dass…? 1455 wurde die Kirche von einem ehemaligen Banditen als Ersatz für den verursachten Schaden finanziert. Die Kirche überstand auch einen Streifzug des schwedischen Heers. Allerdings brannte sie 1687 während einer Taufe nieder.

10. Kirche St. Anna, Golkowice (Golkowitz)

Die Kirche wurde 1878 errichtet, aber die Geschichte dieses Orts ist viel älter und ist mit der Schlosskapelle verbunden, die dem hiesigen Fürstenhof für Gottesdienste diente.

11. Kirche Christi Himmelfahrt, Dolní Marklovice (Nieder Marklowitz)

Gezimmerte Kirche aus dem Jahr 1739 mit einem konischen Standbaumturm. Sie gehört zur außergewöhnlichen Gruppe schlesischer Holzkirchen. Im Interieur findet sich eine einzigartige dekorative Malerei aus der Mitte des 18.Jahrhunderts.

12. Kirche St. Peter und Paul, Albrechtice (Albersdorf)

Die barocke, einschiffige Holzkirche, die ursprünglich dem Erzengel Michael und jetzt St. Peter und Paul geweiht ist, stammt aus dem Jahr 1766 und hat einen vierseitigen Eingangsturm mit einer aus Blech gefertigten barocken Zwiebelhaube. Die Kirche finden wir auf dem örtlichen Friedhof.

13. Kreuzerhöhungskirche, Kaczyce (Katschitz)

Die Kirche wurde 1620 in der Gemeinde Ruptau (Ruptawa) errichtet. In die Gemeinde Katschitz wurde sie in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts verbracht. Das Interieur ist im barocken Stil verziert.

14. Kirche St. Anna, Ustroń (Ustron)

Die Kirche stammt aus dem Jahr 1769.

TIPP!

 

Kirche St. Simon und Juda Thaddäus, Łodygowice (Lodygowitz)

Die Kirche aus den Jahren 1631–1634 besticht durch ihre Größe – im Vergleich zu anderen Holzkirchen ist sie riesig (sie ist etwa 40 m lang!). Wenn Sie in die Kirche gelangen wollen,
müssen Sie 56 steile Steinstufen hinaufsteigen. Belohnt werden Sie mit einem Ausblick auf das Panorama der Schlesischen Beskiden.

15. Kirche St. Hedwig von Schlesien, Wisla (Weichsel)

Die Kirche aus dem Jahr 1909 befindet sich auf dem Grundstück der Residenz des polnischen Präsidenten.

16. Kirche St. Nikolaus, Nýdek (Niedek)

Die ursprünglich evangelische Kirche aus dem Jahr 1576 wurde im 18.–20. Jahrhundert umgestaltet.

17. Kreuzerhöhungskirche, Bystřice (Bistritz)

Die Kirche aus dem Jahr 1897, ein Beispiel für den romantisierenden Historismus vom Ende des 19. Jahrhunderts mit Elementen der Volksarchitektur, ist durch Bauwerke von D.Jurkovič inspiriert.

18. Kirche des hl. Antonius von Padua, Vyšní Lhoty (Ober Ellgoth)

Die einschiffige unausgerichtete Schrotholzkirche aus dem Jahr 1640 mit einer 1779 südlich am Presbyterium angebauten Sakristei und einem 1860 ergänzten Turm wurde 1907 instandgesetzt.

TIPP!

 

Kirche St. Andreas, Gilowice (Gilowitz)

Die spätgotische Kirche aus dem Jahr 1547 stand in Rychvald und wurde 1757 abgebaut und nach Gilowitz hergebracht.

19. Kirche St. Andreas, Hodslavice (Hotzendorf)

Im Zentrum des Dorfes steht eine einschiffige Kirche aus den frühen 1880er Jahren. Es ist ein Beispiel gotischer Architektur, die später auch durch einen Sakristei-Anbau, eine Kapelle mit einem Oratorium im ersten Stock und eine Außengalerie um das Kirchenschiff ergänzt wird.

 

Wissen Sie, dass…? In der Nähe von der Kirche befinden sich einige Gedenkstätte, die an Leben und Werk des bedeutenden Historikers und Politikers, František Palacký (1798–1876) erinnern, der in Hodslavice geboren wurde und dessen Porträt auf 1000-Kronen-Schein zu finden ist.

20. Kirche St. Prokop, Kunčice pod Ondřejníkem (Kunzendorf)

Die Kirche wurde im 17. Jahrhundert errichtet, 1931 wurde sie aus Hliňanec in Ruthenien hierher gebracht. Der Bau wurde nur durch einen neuen Turm und einen Schindelmantel ergänzt, ursprünglich ist auch die Innenausstattung einschließlich der Ikonostase.

21. Kirche St. Friedrich, Bílá (Bila)

Die Kirche wurde in den Jahren 1872–1875 errichtet. Entworfen wurde sie vom Olmützer erzbischöflichen Architekten Anton Kybast nach dem Vorbild mittelalterlicher norwegischer Stabkirchen (sog. stavkirken). Sie ist der einzige originale Vertreter dieses Typs in Mitteleuropa.

22. Allerheiligenkirche, Sedliště (Sedlischt)

Kirche aus dem Jahr 1638 mit einer Galerie und einem Turm aus dem Jahr 1860. Den mächtigen Bau dominiert der quadratische Turm über dem Eingang zur Kirche, der um einen kleinen Turm über dem Presbyterium ergänzt ist. Das gesamte Schiff ist von einer Diele gesäumt, die den Gläubigen dazu diente, sich bei schlechtem Wetter unterzustellen.

 

TIPP!

 

Kirche St. Michael
Řepiště (Repischt)

 

 
Einschiffige gezimmerte Holzkirche. Der Bau unbekannten Alters wurde erstmals 1606 erwähnt. Nach 1820 wurde er erheblich umgestaltet und erhielt seine heutige Gestalt.

23. Kirche St. Peter und Paul, Hněvošice (Schreibersdorf)

Die Barockkirche aus den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts steht auf einer Anhöhe oberhalb der Gemeinde auf dem Areal des Friedhofs.

24. Kirche St. Katharina, Ostrava (Ostrau)

Die bei einem Brand 2002 zerstörte ursprüngliche Kirche aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde 2004 durch eine Kopie ersetzt, die mit der Methode einer wissenschaftlichen Rekonstruktion errichtet wurde.

 

TIPP!

 

Kirche St. Bartholomäus
Kočí (Kotschi)

Die gotische Holzkirche vom Ende des 14. Jahrhunderts beeindruckt durch die Wandmalereien aus der Renaissance und dem Barock und durch die Holzdecke. Zum Areal der Kirche gehören auch ein schindelgedeckter hölzerner Glockenturm und eine einzigartige überdachte Holzbrücke.

www.obec-koci.cz/kostel

25. Kirche St. Michael, Maršíkov (Marschendorf)

Die spätgotische Schrotholzkirche St. Michael mit einem im Stile der Renaissance gestalteten Presbyterium stammt aus dem Jahr 1609. Sie befindet sich im östlichen Teil der Gemeinde Maršíkov und ist das älteste erhaltene Volksbauwerk Nordmährens. Später wurde der Bau im Stile des Barocks und des Rokoko angepasst. Die Kirche ist nach vorheriger Absprache zugänglich.

www.farnostlosiny.cz

26. Kirche St. Martin, Žárová (Neudorf Wies)

Die im Stile der Renaissance errichtete Schrotholzkirche St. Martin steht im Zentrum der Gemeinde Žárová, 4 km nordwestlich von Velké Losiny. Die Kirche besticht durch ihre Authentizität, die durch spätere Umbauten und Anpassungen nicht beeinträchtigt ist. Die Kirche ist nach vorheriger Absprache zugänglich.

www.iclosiny.cz

27. Kirche der Tschechoslowakischen evangelischen Kirche, Dobříkov (Dobschikau)

Eine ursprünglich griechisch-katholische gezimmerte Kirche aus Ruthenien aus dem Jahr 1669, die durch den Transfer nach Dobříkov vor der Zerstörung gerettet wurde. Sehr wertvoll und qualitativ hochwertig ist die barocke Ikonostase vom Ende des 18. Jahrhunderts.

 

TIPP!

 

Kirche St. Nikolaus
Veliny (Welin)

 

Das barocke Ensemble einer Kirche, eines Glockenturms und eines Leichenhauses wurde Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet. Die Kirche wurde 1752 im Zopfstil errichtet.


Wissen Sie, dass…? In der Sakristei der Kirche wird heute eine große Besonderheit, der sog. „Josephinische Gemeindesarg“ aufbewahrt, der etwa aus den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts stammt. Um Holz für die Särge zu sparen, wurden damals, vor allem bei zahlreichen Todesfällen bei Epidemien, die Verstorbenen durch Öffnen des Sargbodens in das Grab hinabgelassen. Diese Bestattungsmethode wurde aufgrund des starken Widerstands der Bevölkerung jedoch nur kurze Zeit angewendet.

28. Kirche Johannes des Täufers, Slavoňov (Slawoniow)

Erhaltenes Areal einer gezimmerten Renaissancekirche mit Glockenturm eines Festungstyps samt Leichenhaus, Umfriedungsmauer und steinerner Kreuzigung. Einer der ältesten erhaltenen Komplexe dieses Typs in Tschechien. Im Kircheninnern Volksmalerei aus dem Jahr 1705.

29. Kirche St. Nikolaus, Hradec Králové (Königgrätz)

Griechisch-katholische Kirche des Bojkowitzer Typs mit ursprünglichem historischen Mobiliar. Die Kirche wurde von der griechisch-katholischen Religionsgemeinde Malá Polana aus der Ostslowakei gekauft.

30. Marienkirche, Broumov (Braunau)

Die Kirche wurde um 1450 errichtet und ist die älteste erhaltene Holzkirche Tschechiens. Beachtenswert ist die Decke, die mit einer Schablonenmalerei, wahrscheinlich aus dem Jahr 1450 mit Pflanzen-, Jagd- und heraldischen Motiven und Inschriften in Fraktur verziert ist.

TIPP!

 

Kirche St. Peter und Paul, Liberk (Rehberk)

Areal einer frühbarocken Holzkirche am Rande der Kleinstadt in Nachbarschaft einer Pfarrei und der Überreste einer mittelalterlichen Burg. Das Areal besteht aus dem Holzbau einer einschiffigen Kirche, einem Standbaum-Glockenturm und einer eingeschossigen Pfarrei.

31. Kirche Wang, Karpacz (Krummhübel)

Die Kirche ist ein hölzernes protestantisches Gotteshaus, das auf der polnischen Seite des Riesengebirges in der Stadt Karpacz (früher deutsch Krummhübel) steht. Ursprünglich war sie eine Wikingerkirche und stand in der norwegischen Gemeinde Vang bereits seit dem Jahr 1175 (Gebiet Valdres), nach der sie ihren Namen erhielt. An den Nordhang des Riesengebirges wurde sie Mitte des 19. Jahrhunderts verbracht. Heute wird sie alljährlich von über 200 000 Touristen besucht.

 

Wissen Sie, dass…? Der Wang-Tempel ist auch als die Kirche der glücklichen Ehen bekannt.

TIPP!

 

Kirche St. Georg, Loučná Hora (Wiesenberg)

Areal einer gezimmerten ländlichen Kirche mit hölzernem Glockenturm und Umzäunung aus dem 18. Jahrhundert.

 

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